Ein großer Ressourcen-Fresser, auf den jeder einzelne Einfluss nehmen kann, ist die Verschwendung von Lebensmitteln. Hier gilt es, nicht nur an die Lebensmittel selbst zu denken. Mit dem Energieverbrauch bei Herstellung und Transport ist ein teilweise beachtlicher CO2-Fußabdruck verbunden.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat für das Jahr 2021 fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an die EU berichtet. Dieser Wert ist, zugegeben, nicht ganz alltagstauglich, da er auch nicht essbare Bestandteile wie Schalen, Strünke, Knochen oder Kaffeesatz erfasst. Trotzdem: Wenn man davon ausgeht, dass nur etwa die Hälfte dieser Abfälle tatsächlich essbar waren, bleiben 3,3 Mio. Tonnen Lebensmittel, die in privaten Haushalten weggeworfen werden. Das sind dann statistisch 40kg pro Jahr von jedem von uns.

Um den privaten Anteil (und den des Einzelhandels) reduzieren zu helfen, möchte die AG8 Foodsharing unterstützen.
Seit wenigen Monaten gibt es einen Bezirk „Landkreis Gießen“. Für diesen suchen wir eine Aufstellmöglichkeit für einen „Fairteiler“-Schrank. Hierzu stehen wir mit derzeit mit den Kirchengemeinden in Watzenborn-Steinberg in Kontakt. Ein Fairteiler ist i.d.R. ein Mäuse-sicherer Metallschrank, für dessen Beschaffung wir ebenfalls noch Unterstützung benötigen.

Die Fairteiler stehen jedermann offen. Man kann darüber sowohl anonym Überschuss verschenken als auch entnehmen. Die Schränke werden regelmäßig gereinigt und der Inhalt auf Verdorbenes überprüft.
Sollten Sie diese Initiative z.B. mit einer Spende oder einem geeigneten Schrank unterstützen können und wollen, sprechen Sie uns an.
Kontakt: silke.kleinert@gmx.net

Quelle Logo: Wikipedia, ©foodsharing
1 Kommentar
Silke Heller-Kleinert · 16. Oktober 2024 um 16:31
Ich bin Autorin des Beitrags und gleichzeitig schon mehrere Jahre im Foodsharing aktiv. Mir wurden die Frage weitergeleitet, ob denn Foodsharing mit seinen Aktivitäten in Konkurrenz zu den Tafeln stünde.
Das kann ich mit gutem Gewissen mit NEIN beantworten.
1. Betriebe, die an die Tafeln spenden, kooperieren in den meisten Fällen nicht mit Foodsharing.
2. Bei Foodsharing geht es darum, Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. Es wird also gesichert und verwertet, was, obwohl verwertbar, unweigerlich im Container landen würde. Beispiel: Waren, die für die Tafeln zu kurz vor dem MHD sind, für die eine sachgerechte Lagerung zu aufwändig wäre oder der Kilopack, in dem eine Frucht verdorben, der Rest aber noch ok ist. Damit ist Foodsharing die legale Alternative zum Containern. Fun fact: Es gibt eine Kooperation der Tafel Gießen mit Foodsharing, Bezirk Gießen Stadt, da auch dort die Lagerkapazität vor allem für das Wochenende begrenzt ist. Also auch dort: Besser teilen als montags wegwerfen müssen ;), womit man nochmal einen anderen Personenkreis erreicht.
3. Die Plattform Foodsharing und die Fairteiler stehen jedermann zur Verfügung. Es kann also jeder Überschuss verschenken und jeder etwas davon bekommen, auch ohne Bedürftigkeitsnachweis. Damit ergänzt Foodsharing eher, als dass es konkurriert.
4. Foodsharing betreibt Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Das Ideal wäre, die Organisation wegen Überflüssigkeit irgendwann auflösen zu können.