Pohlheim ist Feldhamsterland
Ein Projekt der AG8 ist ein „Naturführer für Pohlheim“ (Faltblatt, evtl. Schilder oder QR Codes an Ort und Stelle), evtl. auch ein paar Vorschläge für Rundwege.
Am Dienstag 2.8. erhielten wir in diesem Rahmen eine Führung durch Julia Heinze und Valentina Baumtrog von der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.).
Die Projektmitarbeiterinnen stellten Pohlheims wichtige Rolle im Projekt Feldhamsterland (www.feldhamster.de) heraus. Das ist das deutschlandweit größte Projekt zur Rettung des Feldhamsters und wird vom Bundesamt für Naturschutz über fünf Jahre gefördert (2018-2023). In fünf Bundesländern soll dem Nager mit seinem gelblich-braunen Rückenfell besonders geholfen werden, um ihn vor dem Aussterben zu bewahren. Denn der „Architekt unter dem Acker“ ist inzwischen vielerorts verschwunden. Sehr beeindruckt waren wir von der Aussage der beiden Expertinnen, wie schwierig es für sie ist, den Bestand dieser weitgehend anspruchslosen Tierart zu halten. Bei anspruchsvolleren Tieren wäre es noch viel schwieriger oder gar unmöglich, die Art zu erhalten. Wie sollen wir diese Verluste bloß stoppen unter diesen Umständen?
In Pohlheim gibt es noch Bestände mit gutem Erhaltungszustand, allerdings in kleiner werdenden Arealen. Diese werden unterstützt durch zahlreiche, von verschiedenen Landwirten im Rahmen des Projekts durchgeführte Maßnahmen. Dazu gehören das Stehenlassen von Getreide auf einigen Teilflächen oder die Einsaat von Streifen mit Klee, Getreide und Blühmischungen als Lebensraumparzellen. Schließlich gibt es inzwischen auch eine Zuchtstation. Im Aufzuchtprogramm in Langgöns werden auch Feldhamster aus Pohlheim gehalten, um mit ihrem Nachwuchs zur genetischen Durchmischung und der Wiederansiedlung von Feldhamstern auf Projektflächen beizutragen. Die Maßnahmen kommen dabei nicht nur dem Feldhamster zu Gute, sondern es profitieren davon zum Beispiel auch Rebhühner und Insekten, die ebenfalls gefährdet sind.
Nach der Einleitung konnten wir in der Nähe der Grüninger Warte einige Eingänge zu Hamsterbauten besichtigen. Herzlichen Dank an Julia Heinze und Valentina Baumtrog, sowie alle Landwirte, die am Projekt teilnehmen!
0 Kommentare