#Wir machen unseren Strom selbst #wie kommt die Photovoltaikanlage auf unser Dach
Wir sind 5 Familien die in einer Nachbarschaft in Dorf-Güll leben, und die alle die Energiewende voranbringen wollen. Je mehr wir selbst dezentral den Strom für unseren Eigenverbrauch erzeugen, so unsere Überzeugung, desto eher kann die Kohleverstromung in der BRD beendet werden, die bis 2038 fast die Hälfte des CO2 Budgets Deutschlands verbraucht.

Wir fragen uns: Wie kommt die Photovoltaikanlage auf unser Dach, welche Kosten kommen auf uns zu, gibt es Fördermittel und was müssen wir alles bedenken? Bereits vor fast 20 Jahre hatten wir uns mit Photovoltaik (PV) beschäftigt, aber weil unsere Dächer eine Ost-West-Ausrichtung haben war das nach damaligem Stand der Technik wirtschaftlich noch nicht vertretbar. Damals hätten wir richtig drauf zahlen müssen.
Im Sommer 2021 haben wir dann erneut Schritte unternommen, um uns zu informieren und unser Vorhaben zu realisieren.
Infos sammeln Sommer/Herbst 2021
Zuerst war die Klimamanagerin Pohlheims, Frau König, in einem unserer Gärten zu Besuch https://www.pohlheim.de/umwelt-klima/klimaschutz/, wir haben Vorträge der Landesenergieagentur Hessen, https://www.lea-hessen.de/kontakt/ , der Energiegenossenschaft Main Kinzigtal https://www.energiegenossenschaft-mainkinzigtal.de/ und des Energieberaters des Landkreises zur Effizienz der eigenen Stromproduktion gehört.

Kontrovers wurde in allen Vorträgen die Anschaffung eines Stromspeichers diskutiert: Die Anschaffung ist so teuer, dass die Gestehungskosten der eigenen Stromerzeugung viel höher werden. Andererseits sind die Einspeisevergütungen für den erzeugten Strom ins Stromnetz so gering, dass sich die PV-Anlage nur durch einen hohen Eigenverbrauch rechnet, und das ist ohne Batteriespeicher nicht erreichbar.
Eine Förderung durch den Staat findet faktisch nicht statt. Es gibt lediglich billige Kredite über die KfW, aber diese sind bei den aktuell niedrigen Zinsen kaum attraktiv.
Wichtig ist es auch, spätere Strombedarfe mit zu bedenken: Wenn das neue Auto ein Elektroauto wird, sollte es auch mit dem selbst produzierten Strom geladen werden können, d.h. die Anlage sollte erweiterbar sein.
Angebote einholen (Herbst 2021 – Winter 2022)
Wir holten Angebote über die Stadtwerke Gießen und über die OVAG und einem weiteren uns empfohlenen Unternehmen ein.
Aus allen gewonnen Informationen stellte sich als optimal heraus, eine PV Anlage zu planen mit einer Kapazität von unter 10 kWp = ca. 26 Module, je zur Hälfte nach Osten bzw. Westen ausgerichtet, und einen (am besten erweiterbaren) Batteriespeicher von 5 bis 10 kWh.
Unter 10 kWp aus zwei Gründen: Die Einnahmen müssen nicht versteuert werden und alles über 10 kWp kann kaum mehr selbst verbraucht werden und verschlechtert damit die Wirtschaftlichkeit.
Ob sich das wirtschaftlich rentiert ist von so vielen Faktoren abhängig, dass das kaum von uns einschätzbar ist. (Entwicklung der Strompreise, Entwicklung der Einspeisevergütung, Lebensdauer des Batteriespeichers). Wir erwarten aber, dass sich die Anlage zumindest selbst finanziert.
Zeitgeschichtlich haben sich andere Familien aus unserer Straße mit dem Mietmodell einer Photovoltaikanlage auseinandergesetzt. Darüber berichten sie an anderer Stelle dieses Blogs.
Auftrag vergeben (Frühjahr 2022)

Osterpaket und Elektroauto (Frühjahr 2022)
Mittlerweile ist das sog. Osterpaket, welches Gesetzesänderungen, die bereits im Juli 2022 in Kraft treten sollen, nach sich ziehen, veröffentlicht worden.
Klar ist jetzt, dass die Einspeisevergütung bei Volleinspeisern deutlich angehoben wird und Anlagen, die es ermöglichen, den eigen erzeugten Strom verbrauchen, auch weiterhin nur mit knapp 7 cent Einspeisevergütung pro kW rechnen können. Unser Entscheidung, in eine Anlage für den Eigenverbrauch zu investieren ist aber trotz des Osterpaketes, der für die Eigenverbraucher ja keinen nennenswerten Vorteil bringt, auch weiterhin eine für uns richtige Entscheidung geblieben. Vor allem auch, nachdem wir von einer Freundin aus Garbenteich erfahren haben, dass sie sich ein Elektroauto angeschafft hat mit dem sie ganz begeistert damit bei uns vor gefahren ist. Seit dem recherchieren wir nach Angeboten für ein Elektroauto und die Anschaffung, die wir erst in mittelfristiger Ferne sahen, wird plötzlich viel konkreter und auch machbarer. Die Installation einer Wallbox planen wir jetzt schon mal für Anfang des nächsten Jahres.
Wichtige Argumente für die Investition in einem Elektoauto hat uns kürzlich ein freund vorgerechnet: Ein Elektroauto ist zwar teuer, aber wenn die Staatlichen Zuschüsse, die Zuschüsse der Hersteller, die KFZ-Steuerersparniss, der geringere Wartungs- und Reparaturbedarf und die viel geringeren Energiekosten pro Kilometer eingerechnet werden lohnt es sich sehr.
Beispielrechnung:
Aktuell verbraucht unser PKW für 100 km ca. 5,2 liter Diesel.
Diese 5,2 Liter beinhalten 5,2 x 9,79 = ca. 50 kWh Energie und kosten ca. 10,40€ für 100 km.
Das selbe Auto als Elektrofahrzeug fährt mit 50 kWh Strom ca. 280 km, und diese 50 kWh kosten bei Greenpeace Energy nur ca. 15,45€, also 5,50€ für 100 km.
Und noch wichtiger: der Diesel stößt CO2 aus, das Elektroauto mit Greenpeacestrom oder Strom aus der eigenen PV tut das nicht.
Das hat noch jemand so berechnet wie wir:
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